Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon – Tipps zur Planung

Letzte Aktualisierung: 15/04/2023

Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon

Gemüseanbau auf dem Balkon ist eine attraktive Möglichkeit, frisches und gesundes Gemüse aus eigener Herstellung zu ernten. Dabei gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten, um eine optimale Ernte zu erzielen. Einer davon ist die Fruchtfolge, die für einen gesunden Boden und eine höhere Ernte von großer Bedeutung ist. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über die Vorteile der Fruchtfolge beim Gemüseanbau auf dem Balkon und erhaltet viele Tipps wie ihr die Fruchtfolge einfach einhalten könnt.

Für den Ernteerfolg spielt das Einhalten der Fruchtfolge eine entscheidende Rolle. Ein müder Boden ist oft die Ursache für eine magere Ernte, für das Ausbleiben der Blüte oder einem langsamen Wachstum der Pflanzen. Durch die Beachtung der Fruchtfolge wird das Gemüse besser mit Nährstoffen versorgt und wird widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Auch als Balkongärtner könnt ihr auf die altbewährten Methoden wie die Mischkultur und die Fruchtfolge setzen. So schafft ihr euch beste Voraussetzungen um die Bodenfruchtbarkeit auch auf dem Balkon bestmöglich zu erhalten. Die Fruchtfolge auf dem Balkon ist also auch sehr sinnvoll. So kann das Gemüse laufend vom Balkon geerntet werden und nicht nur in einem kleinen Zeitfenster der Saison. Die Fruchtfolge bedeutet nämlich, dass in der Saison und den Folgejahren verschiedene Pflanzen an einer bestimmten Stelle im Beet angebaut werden, ohne den Boden auszutauschen. Im Folgenden erfahrt ihr alles, was ihr über die Fruchtfolge auf dem Gemüsebalkon wissen müsst.

Der Unterschied zwischen Fruchtfolge, Fruchtwechsel und Mischkultur

Von der Fruchtfolge spricht man, wenn es um den Anbau von Gemüse nacheinander geht. Das kann innerhalb eines Jahres sein oder über mehrere Jahre am Stück. Auf dem Balkon steht bei der Fruchtfolge die optimale Nutzung des Jahreszyklus im Fokus. Der Fruchtwechsel wiederum beschreibt die Praxis, unterschiedliche Gemüsesorten nacheinander anzupflanzen, um den Boden und die Pflanzen vor Schäden zu schützen. Bei der Mischkultur hingegen geht es um den zeitgleichen Anbau von Gemüse in dem selben Beet. Bei der Mischkultur geht es um harmonierende Pflanzen (“gute Nachbarn”) oder Pflanzen, die sich gegenseitig hemmen (“schlechte Nachbarn”).

Worauf bei der Fruchtfolge noch zu achten ist

Es klingt vielleicht kompliziert aber eine gute Fruchtfolge auf dem Balkon zu planen, ist nicht schwer. Für die Planung braucht ihr das anzubauende Gemüse nur zweimal in Gruppen einteilen. Ihr solltet zunächst darauf achten, zu welcher Pflanzenfamilie das jeweilige Gemüse gehört und dann, wie viele Nährstoffe das Gemüse benötigt.

Die Pflanzenfamilie der Gemüsesorten auf dem Balkon

In Bezug auf die Fruchtfolge spielt die Pflanzenfamilie eine wichtige Rolle. Diese sollte im Rahmen des Fruchtwechsels beachtet werden und Pflanzen derselben Familie sollen nicht nacheinander angebaut werden. Dieses muss auch bei ein- und zweijährigen Kräutern und Gründüngern beachtet werden. In der Mischkultur sollten sie nicht nebeneinander angebaut werden. Es ist nur eine überschaubare Anzahl an Pflanzenfamilien vorhanden, in die das Gemüse unterteilt werden kann. Somit wird es nicht zu kompliziert, die Pflanzen auseinanderzuhalten. Hier einige Pflanzenfamilien im Überblick:

Die wichtigsten Pflanzenfamilien

Zu den Nachtschattengewächsen gehören zum Beispiel Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Auberginen. Zu den Kreuzblütlern gehört jeglicher Kohl zusammen mit Rucola, Rettich und Radieschen. Zu den Liliengewächsen gehören hingegen Porree, Knoblauch und Zwiebeln. Die beliebten Kürbisgewächse umfassen Kürbisse, Gurken, Zucchini und Melonen.

Der Nährstoffbedarf der Gemüsesorten

In puncto Nährstoffbedarf des Gemüses, welches auf dem Balkon gepflanzt werden soll, sollte dann geprüft werden, ob es sich um Schwachzehrer, Mittelzehrer oder um Starkzehrer handelt.
Starkzehrer brauche eine fortlaufend hohe Nährstoffkonzentration im Laufe ihrer Wachstumsperiode. Die Ausbildung der Ernte kann stark zurückbleiben, wenn eine zu geringe Mineralstoffdichte vorhanden ist. Das Beet für Starkzehrer benötigt daher eine regelmäßige Düngung und sollte bereits beim Befüllen gedüngt werden. Als Starkzehrer sind beispielsweise Tomaten, Wassermelone, Kartoffeln, Blumenkohl, Brokkoli, Mais, Paprika, Lauch oder Kürbis zu nennen.

Im Gegensatz zu den Starkzehrern sind Mittelzehrer genügsamer und brauchen viele Nährstoffe vor allem in der Anfangsphase. Mittelzehrer sind beispielsweise Zwiebel, Möhre, Knoblauch, dicke Bohnen, Rote Beete oder Spinat.

Mit einer durchgängig niedrigen Nährstoffdichte kommen Schwachzehrer zurecht. Schwachzehrer sind ziemlich anspruchslose Pflanzen. Als Schwachzehrer werden Erbsen, Salat, Radieschen, Feldsalat oder Buschbohnen bezeichnet.

Die Fruchtfolge beim Gemüseanbau

Nach der Einteilung der Pflanzen in Stark-, Mittel und Schwachzehrer könnt ihr dann das Beet auf dem Balkon in drei Zonen einteilen. Statt ein einzelnes Beet aufzuteilen, können natürlich auch verschiedene Töpfe als eine gemeinsame Kombination angesehen werden. Schwach-, Mittel- und Starkzehrer sollten sich am gleichen Standort von Jahr zu Jahr wechseln. So folgen auf die Starkzehrer in der folgenden Saison Mittelzehrer und in der Saison darauf Schwachzehrer. Starkzehrer sind dann im dritten Jahr erneut an ihrem alten Standort. Es empfiehlt sich allerdings auf dem Balkon, die Erde nach einem vollständigen Durchlauf einmal auszutauschen. Da der Nährstoffzufluss um Topf eingeschränkt ist, solltet ihr generell jährlich die Erde aus Balkon-Hochbeeten, Kübeln und Töpfen gründlich aufarbeiten.

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Gibt es bei der Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon auch Nachteile?

Bei der Fruchtfolge sind in erster Linie wirtschaftlich bedingte Nachteile im kommerziellen Anbau zu verzeichnen. In diesem Sinne ist die Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon nicht davon betroffen. Für die Planung der Fruchtfolge auf dem Balkon werden aber zumindest grundlegende Kenntnisse und etwas Erfahrung benötigt. So müsst ihr für die Beachtung der Fruchtfolge über die wichtigsten Bedürfnisse eurer Pflanzen Bescheid wissen. Weiterhin kann es sein, dass eure Flexibilität eingeschränkt wird, wenn ihr die unterschiedlichen Ansprüche der Kulturen und die Anbaupausen berücksichtigen wollt. Es ist nicht möglich, die Fruchtfolge lediglich anhand einer Ertragsmaximierung auszurichten, da auch immer wieder mal Lückenfüller angebaut werden statt nur auf eine immer gleiche, favorisierte Gemüsesorte zu setzen.

Welche Vorteile die Fruchtfolge auf dem Balkon hat

Genau wie im Garten bringt das Bepflanzen mit einer entsprechenden Fruchtfolge auch auf dem Balkon vielerlei Vorteile mit sich. Schon im frühen Mittelalter haben Bauern die Vorteile der Dreifelderwirtschaft entdeckt. Die letzten Jahrzehnte haben allerdings gezeigt, dass durch die Fruchtfolge noch mehr Vorteile erzielt werden können. Hier einige positiven Effekte bei der Fruchtfolge:

  • Höhere Ernte und Ertragsstabilität

    Wenn eine bestimmte Kultur nicht stets auf demselben Beet angebaut wird, werden höhere Erträge erbracht. Aufgrund der Tatsache, dass verschiedene Pflanzenfamilien angebaut werden, wird das Wegfallen einer Kultur keinen großen Einfluss auf den kompletten Ertrag haben.

  • Bodenmüdigkeit wird vorgebeugt

    Mit einer bestimmten Fruchtfolge wird der Gartenboden nicht einseitig ausgelaugt. Denn unterschiedliche Arten von Gemüse ziehen verschiedene Nährstoffe aus dem Boden. Auf diese Weise wird bewirkt, dass keine Bodenmüdigkeit entsteht. Somit werden die Nährstoffe optimal ausgenutzt und jede Kultur erhält die notwendigen Nährstoffe.

  • Schädlinge haben es schwerer

    In einem Beet mit Fruchtfolge haben es Schädlinge schwerer. Ein gutes Beispiel ist hier vor allen Dingen der Kartoffelkäfer. Dieser kann im Boden überwintern. Sollte man im nächsten Jahr erneut Kartoffeln oder andere Nachtschattengewächse an derselben Stelle pflanzen, dann hätten die Käfer ein deutlich leichteres Spiel.

  • Krankheiten können sich schlechter ausbreiten

    Im Vergleich zu einem Beet, in dem jede Saison dieselben Pflanzen oder Pflanzen einer bestimmten Familie angebaut werden, können sich in einem Beet mit Fruchtfolge Krankheiten nicht so einfach ausbreiten. Ein bestimmter Pilz im Boden kann die gleiche Pflanze nicht direkt zweimal befallen.

  • Unkraut wird unter Kontrolle gehalten

    Durch den Anbau von verschiedenen Pflanzenfamilien kommt es zu einer variierenden Durchwurzelung und Bedeckung des Bodens. So können sich ungeplante Pflanzen nicht so leicht ausbreiten, da ihr Lebensraum durch die Gemüsepflanzen belegt wird.

  • Die Fruchtfolge spart Geld

    Mit der Fruchtfolge verwendet ihr eure Erde länger. So könnt ihr aus einmal gekaufter Gemüseerde auf dem Balkon mehr Ertrag gewinnen. Das spart wiederum doppelt Geld denn neben dem kostenfreien Gemüse braucht ihr auch nicht mehr so häufig neue Gemüseerde im Gartencenter nachkaufen.

Mischkultur Knoblauch Radieschen Paprika

Paprika, Knoblauch und Radieschen im Hochbeet

Mischkultur im Balkon-Hochbeet

Mischkultur im Hochbeet

Die Fruchtfolge planen

Über einen langen Zeitraum kann die Planung der Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon auch mal kompliziert werden. Um die Übersicht zu behalten, könnt ihr die folgenden Ratschläge befolgen:

  • Einen Zeitplan als Gartentagebuch anfertigen: Mit der perfekten Fruchtfolge kann kann man bis zu drei Mal im Jahr ernten, wenn man die Zeit mit Vorkulturen und Nachkulturen gut ausnutzt. Die Erstellung eines Zeitplans zu Jahresbeginn hilft euch im Jahresverlauf, wann welche Kultur auf welchem Beet gesät werden soll.

  • Beete nummerieren: Wenn ihr euren Hochbeeten oder Kästen eine Nummer gebt, könnt ihr euch eine übersichtlichere Tabelle mit Pflanzenfamilie und dem Anbaujahr machen. Tipp: Durch zusätzliche Markierung der Pflanzenfamilien mit Farben bekommt ihr einen noch besseren Überblick.

  • Stets dieselbe Einteilung der Beete: Auf diese Weise wird eine schlechte Fruchtfolge vermieden. Bei der Erstellung eines neuen Gartenplans muss man den alten Plan in den neuen integrieren. So ist erkennbar, welche Kultur auf welchem Gebiet bereits gewachsen ist.

  • Genügend Zeit einplanen: Die Dauer des Anbaus unterscheidet sich immer etwas. Je nach Wetterverlauf können Pflanzen schneller oder langsamer reifen als geplant.. Daher solltet ihr bei der Planung genügend Zeit als Puffer zum Reifen der Pflanzen einplanen. Ideal ist es, wenn ihr einen Monat Übergangszeit für den Wechsel der Kulturen einplant.

  • Übergangsphasen nutzen: Bei den Übergangsphasen könnt ihr freien Platz als auch Wartezeit nutzen. Ihr könnt noch während der Reifung der vorherigen Pflanze bereits neue Kulturen aussäen. Bei diesem Vorgehen müsst ihr allerdings darauf achten, ob die Kulturen gut miteinander harmonieren. Schlechte Beetnachbarn sollten lieber separat vorgezogen werden. Da die alten Pflanzen noch nicht geerntet wurden, sollte ihr auch noch darauf achten, dass die nächste Generation nicht zu nah gepflanzt wird. Nur so bleibt für alle Pflanzen genug Platz um zu wachsen.

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Fazit zur Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon

Es gibt keine perfekte Fruchtfolge für Gemüse auf dem Balkon. In der Regel können nie alle Anbauphasen eingehalten werden und ihr müsst immer irgendwo Kompromisse eingehen. Davon solltet ihr euch aber nicht entmutigen lassen. Ihr könnt einfach damit anfangen und die Resultate werden nicht ausbleiben. Die Fruchtfolge sorgt dafür, dass ihr auch auf dem Balkon langfristig kräftiges und gesundes Gemüse ernten könnt. Im Großen und Ganzen kann man daher sagen, je vielfältiger und bunter euer Gemüse auf dem Balkon ist, desto besser werden die Ernteerträge. Probiert es einfach aus. Wenn ihr die Fruchtfolge auf dem Balkon aber nicht in Betracht ziehen möchtet, so könnt ihr die Erde nach jeder Saison austauschen oder sie gut aufbereiten.

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Sebastian

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