Pilze auf dem Balkon anbauen

Pilze selber züchten leicht gemacht. Wir zeigen euch, welche Pilze ihr selber auf dem Balkon anzüchten könnt und was es für unterschiedliche Methoden gibt.

Der Anbau von Pilzen auf dem Balkon kann mit freier Anzucht aus Sporen erfolgen. Hierfür sind die Bedingungen auf dem Balkon nicht ganz einfach, dennoch möchten wir euch das Vorgehen zeigen. Deutlich leichter fällt die Anzucht von Pilzen auf dem Balkon anzubauen mit mit einem Pilzzuchtset. Die gelieferten Pilzkulturen sind pflegeleicht und platzsparend. Balkongeeignet sind Pilze auch, weil die handlichen Pilzzucht-Sets perfekte Bedingungen für den Pilzanbau bieten, die ihr einfach und platzsparend auf den Balkon stellen könnt. Im Handel gibt es eine tolle Auswahl an Anzuchtsets zum Pilze selber züchten, die man meistens in Form von fertigen Substratblöcken kaufen kann. Wie die Pilzzucht mit einem Anzucht-Set funktioniert, zeigen wir außerdem detailliert in unserem Pilzzuchtset-Spezial.

Neben der Anzucht von Steinchampignons die ihr in unserem Pilzzuchtset-Spezial im Detail verfolgen könnt, gibt es viele weitere Pilzsorten die sich zuhause kultivieren lassen. Um die Vielfalt der Pilzarten etwas zu reduzieren, zeigen wir euch als Einstieg, wie ihr die gängigsten Arten Austernpilze und Champignons generell kultivieren könnt.

Pilze selber züchten im Pilzzuchtset

Champignons

Für Champignons gibt es die fertigen Substratblöcke für die Pilzanzucht. Zusätzlich zum Substratbeutel enthält das Set noch einen Sack mit Deckerde, um das Substrat zu bedecken. Das Substrat wird in der Anzuchtschale ausgebreitet und dann mit der Erde bedeckt. Nun sollte die Erde mit etwas transparentem Kunststoff bedeckt werden (Kunststoffhaube der Anzuchtschale, wird teilweise mitgeliefert). Wenn ihr keine Anzuchtschale besitzt, bekommt ihr hier eine oder ihr nehmt ein beliebiges Gefäß, das mit Folie ausgelegt wird oder eine Holzkiste die dann mit einer durchsichtigen Folie überdeckt wird. Für Champignons sind Temperaturen zwischen 13° bis 20° am besten, in diesem Bereich wachsen sie wirklich sehr schnell.

Pilze selber züchten

Die beste Zeit für den Anbau ist daher ab Mai. Vorher könnt ihr die Pilze sonst in der Wohnung anziehen und raus stellen, sobald es warm wird. Wir würden euch aber empfehlen, das Pilzzuchtset sofort bei warmen Temperaturen draußen zu lassen, damit die Pilze unter gleichen Bedingungen wachsen. Sobald sich dann die ersten Champignons zeigen, muss die Folie entfernt werden um ausreichend Frischluft zu gewährleisten. Etwa alle zwei bis drei Wochen könnt ihr dann neue Champignons ernten. Dabei ist es wichtig, dass möglichst kein Stumpf übrig bleibt, da dieser später leicht zu faulen beginnt. Daher können die Pilze am besten herausgedreht werden. Die meisten Substrate sind nach vier bis fünf Monaten verbraucht, was drei bis vier Erntevorgängen entspricht und können über den Bio-Müll entsorgt werden.

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Austernpilze

Auch für Austernpilze gibt es fertige Substratblöcke mit Pilzmyzel. Deckerde wird, anders als bei den Champignons, nicht verwendet. Der Substratblock bei Austernpilzen sollte während der Pilzzucht immer feucht aber nicht nass bleiben. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann auch durch eine Folie sichergestellt werden, durch die ausreichend Feuchtigkeit im Ballen zurückgehalten wird. Um überschüssiges Wasser aufzufangen, ist eine Unterstellschale von Vorteil. Die beste Temperatur für Austernpilze liegt bei etwa 17° bis 24° und damit leicht höher als bei den Champignons. Dennoch brauchen die Substratblöcke immer einen schattigen Platz auf dem Balkon. So präpariert wachsen schon innerhalb weniger Tage die Austernpilze heran und können bald geerntet werden. Zusätzliche Luftlöcher in der Folie verbessern das Wachstum zusätzlich denn hier bilden sich schnell kleine Pilzkörper. Sobald die Pilze etwa 10cm groß geworden sind, kann man sie abschneiden. Nachdem ihr die erste Ernte eingefahren habt, dauert es wieder etwa drei Wochen, bis die nächsten Pilze nachwachsen. Ein Substratblock kann meistens bis zu fünfmal geerntet werden, bis die Nährstoffe verbraucht sind und der Block im Bio-Müll entsorgt wird.

Pilze selber züchten: Anbauen auf dem Balkon

Neben den fertigen Pilzanzuchtsets erhält man im Handel auch Substrat-Brut (Stäbchenbrut oder Körnerbrut), die zur Anzucht von Pilzen ohne Pilzzuchtset gemacht ist. Die Substrat-Brut enthält die für die Pilz-Kultivierung notwendigen Myzel, die dann auf einen Nährstoffträger aufgebracht werden müssen. Meist sind dies feuchte Strohballen oder Strohpellets. So könnt ihr euch auch ohne Pilzanzuchtsets Pilze selber züchten.

Pilze lagern

Mit Strohpellets gefüllte Töpfe eignen sich sehr gut, um Austernpilze oder Rosa Seitlinge auf dem Balkon zu kultivieren. Hierzu lässt man angefeuchtete Strohpellets für einige Stunden so lange quellen, bis sie auseinanderfallen. Wenn man nun noch ein wenig Wasser hinzugibt, entsteht eine Art Brei. Die Substrat-Brut mit dem Myzel mischt ihr dann gleichmäßig unter den Brei. Die so entstandene Masse kann man dann in kleine Blumentöpfe mit Bodenloch umfüllen. Den Untersetzer nicht vergessen.  Nun müssen die Töpfe mit Folie abgedeckt werden (kleine Luftlöcher einstechen). Die Folie hält die Feuchtigkeit im Nährboden und sorgt gleichzeitig für das richtige Klima. Das austretende Wasser solltet ihr aus dem Untersetzer entfernen, um Staunässe zu vermeiden. Nach etwa zwei bis drei Wochen spannen sich die Myzelfäden über den Nährboden und nach etwa vier bis sechs Wochen könnt ihr die ersten selber gezüchteten Pilze ernten. Achtet beim Ernten der Pilze wieder darauf, dass keine Enden in der Erde bleiben, da diese sonst beginnen zu faulen. Herausdrehen ist besser als Abschneiden. Der Nährboden reicht für etwa 3-4 Pilzernten.

Pilze selber züchten: Anbauen im Freien

Obwohl wir die Anzucht in fertigen Anzuchtsets für sehr einfach halten, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Pilze im Freien zu kultivieren. Da ihr auf eurem Balkon wahrscheinlich kaum eine komplette Pilzzucht aufbauen werdet, geben wir euch nur einen kurzen Überblick über die verschiedenen Kulturmethoden

Pilzkulturen wachsen hervorragend auf Strohballen und Strohpellets, wobei es auch hier wie bei den Pilzanzuchtsets verschiedene Möglichkeiten gibt. Strohballen wässert man für einen Tag vollständig bis sie komplett durchtränkt sind. Die abgetropften Strohballen werden dann mit Stäbchenbrut oder Körnerbrut befruchtet. Dazu bringt man die Körner- oder Stäbchenbrut in Löcher ein, die man  im Abstand von etwa 20cm hineinbohrt. Nun wird der Ballen mit einer Folie abgedeckt und zwischen 18-24 Grad gelagert. Nach etwa vier bis sechs Wochen hat das Pilzmyzel den Ballen vollständig durchzogen. Wichtig ist, dass der Ballen stets feucht aber nicht nass gehalten wird. Im Abstand von drei bis vier Wochen können dann jede Menge Pilze geerntet werden. Eine Faustregel sagt, dass etwa 30% des Grundgewichtes als Pilzernte eingefahren werden kann bis die Nährstoffe erschöpft sind. Alte Ballen wandern einfach in den Kompost.
Vergleichbar ist auch die Pilzzucht mit Strohpellets, die ebenfalls für Braunkappen und Austernpilze aber auch für Rosa Seitling, Kräuterseitling und Limonenpilze gut geeignet.

Pilze lagern

Bei der Lagerung unterscheiden wir zwischen der Lagerung von Pilzen selber oder wenn ihr ein Pilzzuchtset verwendet auch der Lagerung der Zuchtsets.

Wenn ihr frische Pilze habt, könnt ihr diese ohne Sorgen circa 4 Tage im Kühlschrank lagern. Selbst wenn Sie etwas trocken werden, reicht es sie mit ein wenig Wasser zu besprühen und schon werden sie wieder schön frisch. Solltet ihr aber einmal zu viele Pilze haben und diese über einen längeren Zeitraum aufbewahren wollen, geht dies im Kühlschrank nicht lange gut. Besser ist es da, sie einzufrieren oder zu trocken. Einfrieren könnt ihr die Pilze entweder am Stück oder in Scheibchen. Wenn ihr sie trocknen wollt, bieten sich Scheiben eher an. Diese legt ihr dann auf ein Backofenrost mit Backpapier und trocknet sie bei etwa 50° mit offener Klappe solange, bis das enthaltene Wasser herausgetrocknet wurde. Ihr könnt sie dann in einem verschlossenen Glas lange aufbewahren. Wenn ihr dann die getrockneten Pilze wieder verwenden wollt, könnt ihr sie in etwas Wasser einweichen. Dann erhalten Sie schnell ihre ursprüngliche Form.

Die Pilzzuchtssets sind bereits für eine möglichst lange Lagerfähigkeit optimiert. Ihr solltet dennoch eine kühle, frostfreie und trockene Umgebung für die Boxen bevorzugen und sie außerdem abseits von anderem Obst und Gemüse lagern.

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Sebastian

Ich bin Sebastian und seit vielen Jahren passionierter Balkongärtner. Von mir bekommst du alle Tipps und Infos über den Gemüseanbau auf dem Balkon.

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