Gemüse-Keimlinge pikieren für kräftiges Wachstum
Keimlinge pikieren gehört zu den wichtigsten Aufgaben beim Gemüseanbau auf dem Balkon. Der Begriff “pikieren” beschreibt das Umsetzen von von Keimlingen, häufig mit Hilfe eines Pikierstabes. Wenn aus Samen die ersten Keimlinge entstehen, sollten zu eng stehende Pflanzen pikiert d.h. vereinzelt werden. So erhalten sie genug Platz für weiteres Wachstum damit sie sich ungestört entfalten können.
Der richtige Zeitpunkt zum pikieren ist Fall erreicht, wenn sich an den Keimlingen die ersten beiden Keimblätter gebildet haben. Das pikieren dient auch gleich der Auslese der Keimlinge. Kleine, schwache oder kaputte Pflanzen sortiert ihr aus und konzentriert euch wirklich nur auf die größten und stärksten Keimlinge. Schon in dieser frühen Phase lässt sich nämlich erkennen welche Pflanzen in den kommenden Monaten die besten Wachstums- und Ertragschancen haben.
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Keimlinge pikieren ist nicht schwer
Bevor ihr eure Keimlinge aus der Erde nehmt bereitet ihr am besten schon die neuen, größeren Töpfe vor. Wie gewohnt werden sie zu etwas zwei dritteln mit Erde befüllt. Dann stecht ihr mit einem Pikierstab, eurem Finger oder einfach der Rückseite einer Gartenschaufel ein Loch in die Erde hinein, das ausreichend tief für euren Keimling ist. Das Loch kann ruhig etwas tiefer sein. Werden die Keimlinge zu hoch eingesetzt, knicken die Sprässlinge sonst leicht beim Gießen um.
Nun erfolgt das vereinzeln. Um die Keimlinge zu trennen, müssen die kleinen Pflänzchen vorsichtig aus der Erde gehoben werden. Hierfür eignet sich ein Pikierstab besonders gut. Alternativ könnt ihr aber auch einen kleinen Löffel verwenden. Mit dem Stab stecht ihr vorsichtig etwa 1 cm von dem Stängel entfernt in die Erde und beginnt sie mit leichten Bewegungen zu lockern. Anschließend werden die Keimlinge mit samt den Wurzeln vorsichtig aus der Erde gehoben.
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Wie setzt man die Keimlinge nach dem pikieren wieder ein?
Jetzt setzt ihr den Keimling in den neuen Topf. Die Keimlinge sollten dabei so tief wie möglich eingesetzt werden, so dass wirklich nur noch die beiden Blätter herausschauen. Es ist kein Problem wenn ihr einen sehr langen Stängel vorsichtig eindrehen müsst damit er in das Loch im neuen Topf passt. Der Stängel wandelt sich bei vielen Gemüsesorten zur Wurzel um und es entsteht ein schöner, kompakter Wurzelballen. Salate oder Sellerie werden dagegen möglichst hoch eingepflanzt um einen Kontakt der Blätter mit dem Erdboden zu vermeiden. Außerdem werden so Kopf- oder Knollenbildung gefördert. Nun etwas Erde nachfüllen und die Erde ganz leicht andrücken. Die so vorbereiteten Töpfe müssen nun nur ausreichend gewässert werden, damit sich die Erde im neuen Topf verfestigen kann. Nun sind eure Keimlinge auf die nächste Wachstumsphase im neuen Topf vorbereitet.
Übrigens: Ihr braucht keine größeren Sorgen zu haben, dass ihr die Keimlinge beim pikieren verletzt. Kleine “Wurzelbehandlungen” in Form von Verletzungen der kleinen Wurzeln schaden nicht sondern regen sogar zur weiteren Wurzelbildung an. So führt das pikieren von Setzlingen letztlich dazu, dass ihr starke Gemüsepflanzen heranzieht.
Nicht immer muss pikiert werden
Keimlinge pikieren ist nur notwendig, wenn mehrere Keimlinge gemeinsam wachsen. Werden die Samen schon bei der Aussaat einzeln in die Töpfe gesetzt, haben die Pflanzen genug Platz und es muss nicht pikiert werden. Das ist jedoch sehr aufwendig, wenn die Samen sehr klein sind. Daher wird oft “grob” gesät und später vereinzelt. Bei großen Samen die relativ zuverlässig keimen (z.B. die von Gurken, Erbsen) oder sehr empfindlich reagieren, wenn sie umgesetzt werden sollen (Zucchini) sollten wenn möglich nicht pikiert werden. Anderes Saatgut ist so fein, dass es fast nicht möglich ist es einzeln auszusäen. Beim pikieren werden dann nur die größten und stärksten Keimlinge auch umgesetzt.
Wie geht es nach dem pikieren von Keimlingen auf dem Balkon weiter?
Nachdem ihr die kleinen Keimlinge pikiert habt, benötigen sie etwas Zeit um sich zu akklimatisieren und neu anzuwachsen. Manchmal lassen sie etwas die Blätter hängen aber nach einem Tag sollten sie sich wieder kräftig in den Himmel recken. Wenn es nicht mehr zu kalt ist, könnt ihr schon beginnen die Pflanzen an die Temperaturen draußen zu gewöhnen und sie stundenweise ins freie auf den Balkon setzen. Auch pralle Sonne sollte am Anfang vermieden werden. Wenn die kleinen Setzlinge etwa 5 Zentimeter groß geworden sind, könnt ihr sie in einen mittelgroßen Topf umtopfen.
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