Tomaten sind eine der beliebtesten Gemüsesorten und können leicht aus Samen gezogen werden. Es gibt jedoch auch eine andere Methode, um Tomatenpflanzen anzubauen – aus Stecklingen. Tomaten aus Stecklingen ziehen hat den Vorteil, dass die Methode schneller Ergebnisse liefert und auch noch verspätet Pflanzen angezogen werden können. In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr über den Anbau von Tomaten aus Stecklingen wissen müsst.

Tomatenstecklinge sind Triebe, die von einer ausgewachsenen Tomatenpflanze geschnitten und dann in Erde gesteckt werden. Der Steckling enthält alle notwendigen Komponenten, um eine neue Tomatenpflanze zu produzieren, einschließlich eines Stängels, Blättern, Wurzelknoten und Wachstumshormonen. So können aus Stecklingen schnell neue Tomatenpflanzen heranwachsen.

Der Anbau von Tomaten aus Stecklingen hat einige Vorteile gegenüber dem Anbau aus Samen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

• Schnellere Ergebnisse: Der Anbau von Tomaten aus Samen kann einige Wochen dauern, bis die Pflanzen groß genug sind, um gepflanzt zu werden. Mit Stecklingen könnt ihr eine ausgewachsene Tomatenpflanze innerhalb von wenigen Wochen großziehen.
• Bessere Widerstandsfähigkeit: Tomatenstecklinge können eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge haben als Pflanzen, die aus Samen gezogen wurden, da sie bereits größer sind und schneller ein etabliertes Wurzelsystem haben.
• Kontrolle über die Sorten: Beim Anbau von Tomaten aus Samen kann es schwierig sein, die Sorte zu kontrollieren, da Tomatenpflanzen sich kreuzen könnten. Wenn ihr jedoch Tomatenstecklinge verwendet, habt ihr die Kontrolle über die Sorte und könnt genau bestimmen, welche Art von Tomaten ihr anbauen werdet.

Vorgewurzelter Steckling

Geiztrieb als Steckling

Hier sind die Schritte, die ihr befolgen müsst, um Tomatenstecklinge anzubauen:

1. Wählt eine reife Tomatenpflanze: Nehmt den Steckling von einer großen Tomatenpflanze, die kräftig und gesund ist. Achtet darauf, dass die Pflanze keine Anzeichen von Krankheit oder Schädlingsbefall aufweist.
2. Schneidet einen Steckling ab: Nun schneidet ihr einen Trieb von der Tomatenpflanze ab, der etwa 10-15 cm lang ist und mindestens zwei oder drei Blätter hat. Schneidet den Steckling mit einer sauberen, scharfen Schere ab. Sehr gut geeignet für die Vermehrung sind Geiztriebe.
3. Entfernt die unteren Blätter: Die Blätter am unteren Ende solltet ihr entfernen, so dass nur die oberen Blätter übrig bleiben.
4. Einpflanzen des Stecklings: Steckt den Steckling jetzt in einen Blumentopf mit Gemüseerde. Stellt sicher, dass mindestens die Hälfte des Stecklings in der Erde steckt. Nun müsst ihr die Erde noch leicht andrücken, um sicherzustellen, dass der Steckling stabil steht. Noch besser ist es, den Steckling zunächst vorzuwurzeln. Hierfür steckt ihr ihn in ein Wasserglas, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Erst anschließend pflanzt ihr den Steckling dann in die Erde ein. Auf diesen Weise stellt ihr sicher, dass der Steckling sich schnell in die Erde einwurzeln kann.
5. Bewässern des Stecklings: Nach dem Einpflanzen bewässert ihr den Steckling vorsichtig. Die Erde sollte ab jetzt immer feucht aber nicht zu nass sein.
6. Stellt den Steckling an einen geeigneten Ort: Der ideale Standort für den Tomaten-Steckling ist ein warmer, sonniger Ort. Ihr solltet aber direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, da die Stecklinge mit ihren kleinen Wurzeln sonst schnell vertrocknen. Eine Temperatur zwischen 20-25°C ist ideal.
7. Pflege des Tomaten-Stecklings: Überprüft regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt der Erde und bewässert den Steckling bei Bedarf. Wenn der Steckling Wurzeln gebildet hat und wächst, können ihr ihn in einen größeren Topf oder in den Garten umsetzen.