Wenn ihr Koriander richtig schneiden und ernten wollt, dann könnt ihr durch den Schnitt einen buschigen Wuchs fördern. Beim Ernten geht ihr dafür immer von außen nach innen vor. Dort wo die Pflanze mit all ihren Trieben aus der Erde herauskommt, sitzt das “Herz”. In dieses dürft ihr nicht hineinschneiden. Dies liegt daran, das neue Triebe immer aus der Mitte heraus nachwachsen. Die Triebe werden nach und nach immer weiter nach außen geschoben. Die ältesten Triebe sitzen also außen. Daher schneidet ihr genau diese Triebe außen ab. So haltet die gesamte Korianderpflanze jung. Der Ernteschnitt pflegt also die Pflanze und fördert gleichzeitig auch die immer weitere Ausbreitung. Nach und nach bekommt die Pflanze dann immer mehr Triebe. So kommt es zum buschigen Wuchs und ihr habt bald mehr Koriander als vorher. Lasst aber immer noch genug Triebe in der Mitte stehen, damit die Pflanze noch ausreichend Energie aus der Sonne tanken kann.

Das Aroma in den Korianderblättern ist am Morgen am intensivsten. Daher ist der ideale Zeitpunkt für den Schnitt der früher Vormittag bevor die Sonne die Konzentration der ätherischen Öle reduziert. Worauf ist also zu achten:

• Koriandertriebe mit drei Blätterpaaren sind reif zur Ernte.
• Koriander direkt über dem Boden abschneiden.
• Lieber ganze Triebe als einzelne Blätter abzupfen.
• Immer von außen nach innen Koriander ernten.
• Nicht in das Herz – die inneren Triebe – hineinschneiden.
• Am Vormittag ernten für besonders intensives Aroma

Wir empfehlen euch Koriandertriebe lieber abzuschneiden als sie abzurupfen. Durch einen sauberen Schnitt “heilen” die verletzten Stellen schneller. Weiterhin vermeidet ihr so ein versehentlichen Herausrupfen der Korianderpflanzen aus dem Boden. Einzelne Blätter können zwar auch mal abgezupft werden. Dieses wird jedoch nicht wieder nachwachsen und so kahlt der Trieb schrittweise aus. Auch dann passiert es manchmal, dass der Stängel abstirbt.

Wenn ihr keine Samen ernten wollt, dann solltet ihr Ende Mai sehr regelmäßig ernten. So könnt ihr die Blüte verhindern. Sobald Koriander blüht, wird er bitter und ungenießbar. Danach könnt ihr die Blätter nicht mehr essen. Außerdem vertrocknen sie dann schnell. Wenn die Pflanze am Blühen gehindert wird, könnt ihr noch bis in den September regelmäßig frischen Koriander ernten. Dann eignet sich noch ein radikaler Abschnitt bei dem alle vorhanden Blätter geschnitten werden. Wenn ihr dann Koriander aus der Ernte übrig habt, könnt ihr diese konservieren und für einen späteren Zeitpunkt haltbar machen.

Wenn ihr die Samen ernten möchtet, lasst ihr die Pflanze ab Ende Mai einfach wachsen. Dann geht Koriander schnell in die Blüte. Koriander bildet dann lange Blütenstängel mit bis zu 50cm Höhe. An der Spitze der langen Blütenstängel bilden sich dann hübsche Doldenblüten die später zu Koriandersamen werden. Die Stängel könnt ihr im August abschneiden, trocknen lassen und die Koriandersamen austreichen.

Geschnittener Koriander wird nach der Ernte schnell welk. Ihr könnt die abgeschnittenen Triebe in ein Glas Wasser stellen und die Korianderstängel so für einige Tage frisch halten. Wenn ihr euren Koriander nach der Ernte länger haltbar machen wollt weil ihr nicht alles verwenden könnt, gibt es auch dafür tolle Lösungen. Koriander lässt sich gut einfrieren. Hierzu wascht ihr ihn und hackt ihn klein. So könnt ihr ihn einfrieren und könnt die gefrorenen Häcksel später einfach zum würzen verwenden. Koriander lässt sich weiterhin auch trocknen. Hierzu bindet ihr die geernteten und gewaschenen Korianderstängel zu kleinen Sträußen zusammen und hängt sie an einem gut durchlüfteten, warmen und trockenen Ort auf bis sie vollständig durchgetrocknet ist. Dann könnt ihr sie in einem Glas für etwa eine Saison aufbewahren.

Ihr habt noch keinen Koriander? Mit diesen Tipps gelingt es euch, Koriander auf dem Balkon anzubauen.